berlin
buero
daslisatier
free-lancing
kurse
maschine
pc
to blog
tv
write-insight
x
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
engl

 

x

das wars also. heute zum letzten mal an der uni gewesen. die kopierkarten leergemacht und zurückgegeben. den letzten kaffee an der theke, an meinem stammplatz, immerhin. dann noch eine dozentin getroffen. naja, eher eine bekannte aus literarischen anfangszeiten. hat wenigstens noch den abschluß gemacht, und den dr. auch, soweit ich weiß.
die stimmung ist mies, sagt sie. die neuen studiengänge sind noch mehr verschult, abgesehen davon, daß es kein personal gibt. zwei lehrstühle unbesetzt, seit jahren. dann schwärmt sie von ihrer studienzeit, damals, als man noch einfach mal, interessehalber, in andere bereiche reingucken konnte. und dabei die zeit vergaß, mit zehn leuten, in philosophie. jaja.
jetzt ist nix mehr mit zeit. zeit ist geld, ab sofort, ob nun studienkonten oder sonst irgendwas.
wir sind wohl die letzten, die noch richtig studieren konnte. so sagt sie. das ist jetzt vorbei.
ja. ich gehe. freiwillig.
(obwohl ich mich schon heimlich nach den gasthörertarifen umgehört habe. ich geb es ja zu.)

mal nichts erledigen. mal nicht denken. mal nicht schreiben. einfach mal nicht.
was?
genau in dem moment fällt mir ein, was ich heute alles vergessen habe. immer, jedesmal. eine schande.

fast die ganze nacht mit offenen augen, lesen, glotzen, tv und nachthimmel, regenfetzen, bis zum morgen, die vögel piepen, das licht, ganz vorsichtig. kein alkohol, nichts. irgendwann, im morgengrauen, hat der eine der beiden klitschkos sich verprügeln lassen, sekundenschnell. und weg.
ich weiß nicht, warum ich boxen mag. ist ja fast peinlich, dieser prügelsport. ist das überhaupt sport? und dennoch. ich bin kein fan, kenne mich nur mäßig aus, aber es reicht, um ein wenig zu verstehen. das hat etwas nacktes, direktes, diese art von kampf. etwas faszinierendes, ich muß es zugeben, die gewalt, natürlich, und dabei die konzentration. in guten kämpfen zumindest.
aber heute morgen, das war giganitsch. und scheußlich. zu sehen, wie der zweimetermann innerhalb einer minute alles verliert, was er hat und ist. seine stärke und konzentration, die schnelligkeit und übersicht, mit der er klar am gewinnen war. man konnte quasi sehen, wie ihm alles zu boden glitt. verschwunden. nix mehr. und aus. zwangsläufig. in sekunden.
dramatik ist das, pur. vielleicht ist es das? wie diese gewalt mit einem mal feinstofflich wird, nahezu metaphorisch. alles kann verschwinden, von jetzt auf gleich. es gibt keinen sieg, am ende. nie.
und das zu überwinden, wieder und wieder, ist... was weiß ich? letztendlich unmöglich?

heute zum ersten mal nach jahren (bestimmt, wenn nicht noch länger ;-) das gefühl, daß nichts mehr hilft, nur noch saufen, saufen, saufen. oder heulen, heulen, heulen.
mach ich aber beides nicht.

dieser beobachtungsposten gefällt mir richtig gut. höchst spannend, besonders die live-cam. ;-)

seit tagen verfolge ich peter ustinov. im fernsehen, ein interview nach dem anderen, erinnerungen und anekdoten, überall. und filme natürlich. besonders zeitungen überschlagen sich in superlativen. weltbürger, eine der bekanntesten persönlichkeiten überhaupt, mit wem der alles befreundet oder zumindest bekannt war. der pabst, gorbatschow, mandela. und mit der queen hat er tanzen müssen. immerhin. die böttinger fragt ihn, was er denn george w. sagen würde, wenn er ihn träfe. wen kann man sowas schon fragen? und es wirklich ernst meinen. ('Nichts', antwortet er übrigens und lacht so gar nicht dabei, ausnahmsweise.) am freitag wird spekuliert, ob er vielleicht ein grab in westminster kriegt.
am samstag ist dann schon unter dem rasen, da wo er gelebt hat, natürlich. wo sonst? die kirche ist voll, aber doch auch leer. keiner der großen namen war zu finden. keine repräsentanten oder redenschwinger. wozu auch? aber man hätte hingehen können, wenn es um die ecke gewesen wäre. und man hätte platz gefunden.
unglaublich, kam zu fassen, wenn es so stimmt, bis zum ende. und darüber hinaus.
oder, wie roger willemsen in der zeit schreibt: '... sein Ego ist im Laufe der Jahre immer kleiner geworden.' was will man mehr? was?

nach einem rumhängetag - früh aufgestanden zwar, aus angst vor der zeitumstellung, das ist einfach nichts für nachtmenschen - aber nichts wirklich produktives geschafft, nichts geschrieben. nur ein paar geschenke gekauft, ein bißchen rumgeräumt, die sonne genossen. und die kälte. am abend dann doch noch gerödelt, bürokram zwar, rechnungen schreiben, mahnungen schreiben, kopien für die ksk sortieren. weitersuchen natürlich, was sonst noch alles. könnte, müßte, sollte. diesbezüglich sogar ideen. immerhin. ein wenig zufriedenheit, jetzt darf ich getrost loslassen. lesen vielleicht. essen.
ach, und dann war da noch dieser anruf, gleich am morgen... (der mir die zukunft ein bißchen näherbringt.) ja! gut!

diese tage, an denen irgendeine einzige kleinigkeit nicht klappt, ich vielleicht nur irgendetwas zu erledigen vergesse. oder aber etwas nicht ganz 150% gerät. und schon hängt alles einen halbton daneben.
lächerlich.
bei all dem was ansteht. bei all dem was gut ist, derzeit. bei der sonne, dem wind, dem frühling und dem regen. meinetwegen.

hormonhöchstand + vollmond = migräne hoch zehn.
seit donnerstag abend nur schmerzen und ein brennen im auge, daß darüber hinaus nichts mehr geht. kein licht, kein essen, kein bewegung. nicht einmal denken. alles in allem ist das kein leben. so.
bleibt nur der eine gedanke, immerzu: da reinzuschießen, irgendwie. von hinten in den schädel und einfach alles wegblasen, endlich, daß es ein ende nimmt.
ein satz nur, mehr nicht, eine wortfolge, eine methapher vielleicht, wenn auch ziemlich körperlich. und das inwendige gelächter über diese absurde, immer wiederkehrende vorstellung - das ist ebenfalls nur schmerzhaft, weiter nichts. der zusätzliche druck kriecht unter die hirnschale und bleibt hängen, hilflos zwischen leben und licht. vorstellbar immerhin, eine solche lösung quasi aus versehen. eine frage der zurechnungsfähigkeit. (soll nicht auch van gogh nach neuesten erkenntnissen sein ohr schlicht und einfach aufgrund von schmerzen abgeschnitten haben?)
nur langsam finde ich in die bewegung zurück, heute, körperlich wie geistig. auch das ist immer wieder dasselbe, diese bodenlose überraschung, so plötzlich. daß das leben wiederkommt, weitergeht.
der kurs morgen ist abgesagt, nicht genügend teilnehmer. so bleibt die hoffnung auf eine nacht ausreichend schlaf, das ist auch nötig. aber auch die frage, wovon ich die motorradinspektion bezahlen soll.

manchmal kriege ich noch briefe mit der post. handgeschrieben, auch die adresse. und der absender steht hinten drauf, nicht oben links. briefe von leuten, die keine email-adresse haben. oder die zwar eine haben, aber nie nachsehen. dann muß ich mich besinnen. darauf, wie es geht auf diese art und weise kontakt zu halten. ohne solche briefe würde ich es wohl häufig schlicht und einfach vergessen. das muß ich gestehen.
ob meine schrift wohl noch lesbar ist? meine schrift, nicht meine schreibe.

 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma