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dieser frühe frühling, den ich so liebe, immer schon. und nun, jedes jahr um diese zeit, irgendwann im februar, die gleiche erinnerung. seit zehn jahren jetzt.
mein vater in der reha, dünn geworden nach der op. ich bin mit dem motorrad die paar kilometer hochgefahren, obwohl da oben noch schnee liegt. es ist kalt. wir laufen ein bißchen. nicht viel, er kann nicht weit. nicht schnell, er hat die kraft nicht. irgendwann sitzen wir auf einer bank in der sonne. eine reiterin kommt vorbei und grüßt uns in unser schweigen. ich habe angst vor so großen tieren. er auch, das weiß ich in dem moment.
das ist meine liebste jahreszeit, sage ich, der ganz frühe frühling. ja, sagt er, meine auch. immer schon. dann schweigen wir wieder. und denken, wissen, beide dasselbe. daß es sein letzter sein wird.

nein, ich brauche kein grab. auch seines würde ich nicht ohne hilfe finden. ich brauche nur den frühling. und die gewißheit, bis in die letzte faser meines körpers hinein, zu spüren, wie er den ganz frühen frühling geliebt hat. genauso wie ich. mehr brauche ich nicht.

morgens gleich mit kopfschmerzen aufgewacht, hab ich mich nahezu gezwungen weiterzuschlafen, bis nach 12, über die schmerzen hinweg. zu schlafen. einfach nur zu schlafen. das ist nicht gut, das ist nicht entspannt. aber es ist besser als wie ein tier durch die wohnung zu tigern. stunde um stunde, runde um runde.
jetzt bin ich wieder fit, könnte loslegen, hier oder dort, es brennt überall, es ist frühling. aber morgen muß ich ins büro, da hilft nix. da kann ich jetzt keine großangelegten projekte mehr anfangen, obwohl mir danach wäre. irgendwie. es fließt.

seltsam, wenn ich die dinge plötzlich so mache wie auch meine mutter sie gemacht hat weil schon ihre mutter ebenfalls ganz genauso...
die kartoffelschalen in zeitungspapier sammeln, zum beispiel, bevor sie eingeknüllt in lokale kleinanzeigen in den mülleimer wandern. das hab ich noch nie zuvor gemacht.

post von der uni: € 775,03 kostet das nächste semester. das ist es nicht wert, denke ich, nicht im geringsten. aber vermutlich finanziere ich ja damit ohnehin den nordrheinwestfälischen straßenbau. das wurde aber auch zeit, sind ja nicht auszuhalten, diese zustände.

kein schöner tag heute. die liebe ist ein seltsames spiel und ich wohl auf nicht absehbare zeit für unzurechenbar zu erklären.

ein bißchen pathos, nur so zur erinnerung:
...vollkommen frei und offen...

...leben natürlich!

es schneit. das nehm ich jetzt mal als ruhepunkt und versuche die zeitung zu lesen, dabei kaffee zu trinken. und nicht daran zu denken, was ich in den letzten tagen alles nicht habe erledigen können, was jetzt also dringendst anstehen würde. ich weiß, da ist die kolumne, eine superwichtige ausschreibung und all der andere müll. doch für heute versuche ich mal, mir selbst die liste zu verkneifen.

bis auf weiteres wortlos...

eigenartig, das intensive nachdenken über den plastinator und seine plastinate. was bleibt, wenn man alle moralischen einwände, die ekelhaftigkeiten, die unzahl von besuchern und alles pathos des machers sowie seiner vielen, vielen kritiker wegnimmt?
für mich nur dieses:
es nimmt dem tod seine einzigartige schönheit, diese wundervolle endgültigkeit. und was bleibt ist illusion.
oder so ähnlich.

fragonard cavalier

nein, das ist nicht von Herrn von Hagens, das ist von Monsieur Fragonard!

 

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