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diese verschobenen tage, nacht und tag, und umgekehrt. gestern erst gegen sechs ins bett, also heute morgen, im grunde. zwar nur zum teil gearbeitet, aber dennoch. das merke ich jetzt. ich bin wach, ich möchte weiter, durcharbeiten. kann an sonst nichts denken. außer hunger vielleicht. zwei teile noch, zwei, drei seiten. mehr nicht.
ich muß aber morgen ins büro, dienstag zum zahnarzt, zwei wichtige anrufe noch, ein paar mails und wenigstens zwei treffen verabreden. überhaupt, mir mal wieder einen überblick verschaffen, das wäre auch nicht schlecht. aber ich kann daran einfach nicht denken, krieg das nicht in den kopf.
zum teufel.

nach stunden um stunden mit einem mal wieder der kampf mit dem reim. ich sitze an prosa, rhythmisch zwar, aber frei. und reim schleicht sich ein, hinterrücks und ungewollt, immer wieder. Taten und Warten, nutzlos und schutzlos. was nun? das geht so nicht. nicht immer und immer wieder zumindest.

das pendeln zwischen bildschirm und papier, jedes für sich eine ganz andere arbeitsweise.
erst eiliges dahintippen am pc und gleich wieder löschen. dann das herumschieben der einzelteile, diese fixe art der montage. die reinste freude. konstruktionen, die ebenso im selben moment schon wieder verworfen sein können. ausprobieren und wieder entfernen, in sekundenschnelle. vergessen. immerhin, gespeichert wird nur im hirn, das muß reichen. so geht und kommt und geht ein einziges komma allein unzählbar. also dauert auch das, trotz schneller technik. und ein zufall, letztendlich, was bleibt. und was nicht.
auf dem papier dagegen, mit blei und gummi. da besteht ein zusammenhang, da gibt es rein graphisch einen ablauf. vielleicht eine illusion, die chronologie, soetwas existiert ohnehin nicht. aber es muß sein, der ausflug ins bleistiftgebiet, immer wieder. die mühselige papierarbeit, sie geht weit langsamer von der hand, scheinbar. es ist auch ein hin und her, immerzu. aber es ist genauer, feiner, mit größerem überblick. hilfreich in jedem fall. und dennoch auch ungenauer. es bleibt provisorisch, vorbereitung nur für den rechner, wenig später, ohne den ich längst nicht mehr könnte. dann verändert sich gleich wieder alles.
andererseits: beides ist immer in bewegung, solange ich daran sitze. das steht fest. der entschluß, aufzuhören hat nichts mit der materie zu tun, nicht einmal mit dem material. es ist erschöpfung, allerhöchstens. das ende der möglichkeiten, der kapazitäten, welcher art auch immer. ich bin das problem, meine bedingungen, das noch am ehesten. irgendwann ist eben einfach schluß, tag für tag, und wenn es jahre dauert. nichts ist jemals fertig.
aber beides, bildschirm und auch papier, sind immer begleitet von klang, wort für wort. so ist schreiben immer auch komposition.
zumindest, wenn es nah an den worten bleibt, näher an den worten als an soetwas wie handlung oder konstruktion. obwohl auch dann...
usw. usw.

geht doch. die kunst des kürzens und der präzision. hoffe ich jedenfalls.

gestern habe ich sie nicht gesehen, die bilder aus madrid. ein zufall vielleicht. oder die flucht vor der farbigkeit. ich habe davon gewußt, aber nicht hingesehen, nur darüber gehört. und gelesen, heute.
die nacht war wie staub, dunkel und eng. auf der suche nach dem krieg, damals. das ist sowieso mein alltag, dieser tage. es muß endlich getan werden. gesagt. ich weiß zwar nicht mehr, warum ich das angefangen habe. doch jetzt es ist nun einmal so. wenn aber das heute zusammenfließt mit dem was war... es gibt kaum bilder in mir. schwarz-weiß und bewegungslos, wenn überhaupt. sonst nur gefühltes, gelesenes, erzähltes. das muß reichen.
durch die jahrzehnte lauschen. riechen, schmecken, spüren.
drei seiten noch, drei teile. mehr nicht. und ich weiß nicht wie.

heute komme ich nicht mehr an den text, nicht einmal in die nähe, auf knien, oder gekrochen. statt dessen ist mir übel, seit ich wieder zu hause bin. vielleicht die bilder, außen die. und innen auch.
aber die 4 tage resturlaub aus dem letzten jahr sind für nächste woche anvisiert. das macht dann zusammen fast 10 tage frei, bis dann auch schon das ostergeschäft anfängt. wenn das nicht hilft...
... dann weiß ich auch nicht mehr.

andererseits: durch den text gehetzt, wie ein tier. das ist nicht gut. woher kommt diese vorstellung, daß alles immer noch schneller gehen müßte. daß ein tag genug sein sollte für eine seite. daß sich die dinge planen lassen würden, einfach so, ohne widerstand. nein. das geht eben nicht, nicht in diesem fall. und es ist ja auch nicht so, daß ich das nicht wüßte.
zum schreiben braucht es mit sicherheit vielmehr muße - statt der vielbeschworenen muse. und der spruch ist wesentlich besser als der vom weglassen.

ich weiß es nicht, ich tue es einfach. eine absicht vermag ich mir nicht einmal selbst mehr zu unterstellen. kein vorhaben, kein ziel und kein wort auf dem weg, der gegangen werden will. und trotzdem. woher kommt diese gewißheit, eine ahnung zumindest, wo es langgeht? was richtig ist und was falsch? die frage allein ist unsinn. richtig und falsch gibt es längst nicht mehr. da sind tausend wege, tausend schritte, worte, die warten. und die wenigsten davon werden jemals gesagt sein. das eben ist das risiko.

das schreibchaos aushalten, mitten drin im text, frisch aufgerührt. und zwischendurch die wäsche aufhängen, vor lauter verzweiflung. morgen dann ins büro, unsäglicherweise. wozu?

schreiben ist weglassen.
ja, doch! aber es ist zum kotzen, ausgerechnet daran zu denken, wenn man gerade noch mitten im blödsinnigsten anhäufungsprozess ist.

 

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